Farbig oder Schwarzweiß

In diesem Jahr wird die Berufsbildende Schule Idar- Oberstein zum wiederholten Mal auf der Gemworld, dem Bereich für feine Edelsteine und Juwelen der Munich Show, den Beruf des Edelsteinschleifers vorstellen. Der Messeauftritt hat das Ziel, junge Menschen für eine Ausbildung zum Edelsteinschleifer zu begeistern. Die Ausbildung zum Edelsteinschleifer beinhaltet neben edelsteinkundlichen und naturwissenschaftlichen Inhalten generell auch künstlerische Aspekte, die sich insbesondere beim Schwerpunkt Edelsteingraveur verstärken. Zusammen mit zwei Schülerinnen hat Klaus Schäfer, der Fachlehrer der Edelsteinschleifer ein Standkonzept entwickelt, das sich am Thema der Sonderausstellung „Art d´Objet“ orientiert.

„Ohne einen emotional berührenden Farbreiz erschaffen zu können, fange ich gar nicht erst mit einem Bild an…“

Zitat Maria Möhrling

Eine der auf der Messe am Stand der BBS Idar-Oberstein präsentierten Darstellungsarten von Mineralen und Edelsteinen entspringt dem lebhaften und von Farbe bestimmten Portfolio von Maria Möhrling (21 Jahre alt). Sie ist Auszubildende im ersten Lehrjahr und wählte aus Neigung den Beruf des Edelsteinschleifers. Sie verlegte dazu ihren Lebensmittelpunkt von Niedersachsen nach Idar-Oberstein. Sie zeichnet und malt aus Freude am Schaffen schon seit mehreren Jahren, hat das Sujet „Kristalle“ aber erst 2023 für sich entdeckt. Die Tür zu dieser aufregenden Welt der intensiven Farben, glänzenden Flächen und komplexer Volumen öffnet sich für Maria gerade erst. Dennoch sind ihre Leistungen, die auf Geduld, gute Auffassungsgabe und dem Willen zur Präzision fußen, jetzt schon außergewöhnlich. Den Weg dieses Talentes in den folgenden Jahren zu verfolgen wird für alle Beteiligten aufregend werden.

„Wenn sich Atome schon so viele Mühe geben, sich bei der Bildung von Kristallen exakt aneinander zu reihen, dann ist es nur konsequent, sie auch mit präzisen Linien zu zeichnen…“

Zitat Klaus Schäfer

Ist Farbe der Schwerpunkt der Gestaltung bei Maria Möhrling, so sind die Arbeiten von Klaus Schäfer diametral angelegt. Seine Grafiken werden mit zwölf scharf definierten Grauwerten generiert. Farbe spielt keine Rolle. Sein Ziel ist es, die raumgreifende Existenz von Kristallen in perspektivisch korrekt dargestellter Dreidimensionalität wiederzugeben. Die Routine, die er sich in mehr als vierzig Jahren Arbeit mit Edelsteinen angeeignet hat, spiegelt sich in seinem Werk.